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Sonntag, 24. Juli 2016

wem steht der verspätet gezahlte Beate-Zins-Kuchen zu ?

Berechnung von Stückzinsen
Allgemeines:
Bei Schuldverschreibungen (Anleihen) erfolgt die Zinszahlung zu Terminen, die bereits bei der Emission festgelegt wurden, meist ganzjährlich, manchmal auch halbjährlich nachträglich für den abgelaufenen Zeitraum (Jahr oder Halbjahr). Der jeweilige Inhaber der Schuldverschreibunger hält den Zinsbetrag am Fälligkeitstag vergütet.
Erfüllungsdaür:
Die Bedingungen für Geschäfte an den deutschen Wertpapierbörsen sehen vor, dass Geschäfte in Wertpapieren am zweiten Börsentag nach dem Tag des Geschäftsabschlusses zu erfüllen sind. Dementsprechend hat der Käufer Wert zwei Börsentage nach dem Handelstag zu zahlen bzw. hat der Verkäufer zwei Börsentage nach dem Handelstag zu liefern.
Nach welcher Methode werden die Tage berechnet ?
Die zeitanteiligen Zinsen stehen dem Verkäufer bis einschließlich des Kalendertages vor der Wertstellung des Effektenhandelsgeschäftes zu. Somit sind bei Verkauf zwischen den Zinsterminen anteilige Zinsen (= Stückzinsen) zwischen Käufer und Verkäufer zu verrechnen.
Bei börsennotierten Anleihen erfolgt die Stückzinsberechnung act /act, d.h. taggenau / 365 bzw. 366 Tage (Schaltjahr).
Allerdings gilt bei Bundesanleihen mit variablem Zinssatz die Berechnungsmethode act/360. Dies ist ebenfalls bei Schuldverschreibungen mit variablem Zinssatz, für die die Referenzzinsätze (FIBOR, EURIBOR) maßgebend sind, der Fall.
Versteürung von Stückzinsen:
Werden festverzinsliche Wertpapiere bzw. Schuldbuchforderungen für inländische Kunden im Depot bei einem KI verwahrt, so hat das KI bei Gutschrift der Zinsen die Kapitalertragssteür von 25 % einzubehalten, wenn kein ausreichender Freistellungsauftrag vorliegt. Zudem wird ein Solidaritätszuschlag von derzeit 5,5 % erhoben.
Das depotführende Kreditinstitut sammelt jährlich in einer Datei (Verlustverrechnungskonto, Stückzinskonto) die vom Kunden verausgabten Stückzinsen und Zwischengewinne. Vereinnahmt der Kunde im Laufe des Jahres Zinserträge, werden diese Zinserträge rechnerisch um den Saldo des Stückzinskontos (angesammelte, verausgabte Beträge) gekürzt. Nur der verbleibende Rest der Einnahmen wird auf den Freistellungsauftrag angerechnet bzw. mit 25 % Kapitalertragsteür belegt.
Ausmachender Betrag:
Da die Zinsen vom letzten Zinstermin (einschließlich) bis zum Kalendertag vor der Valutierung des Effektenhandelsgeschäftes (einschließlich) dem Verkäufer zustehen, hat der Käufer dem Verkäufer für diese Zeit die Zinsen zu vergüten. Sie werden zum Kurswert addiert. Die Summe ist der ausmachende Betrag.
Beispiel 1 (Schaltjahr):
Am 14.07.19 .. (Dienstag) verkauft die V-Bank an der Börse 90.000,00 EUR 8 % Schuldverschreibungen April / Oktober + 01.10. ff. zu 98 % Wert 16.07.19. (Donnerstag)
Berechnung der Stückzinstage:
Stückzinsvaluta = Handelstag 14.07. + 2 Werktage = 16.07. (Wertstellung) - 1 Werktag = 15.07.
Letzter Zinszahlungstermin 1. April, April 30, Mai 31, Juni 30, Juli 15
Stückzinstage = 31.03. - 15.07. = 106 Tage
Bedeutung:
Der Käufer erhält am 01.10. Zinsen für die Zeit vom 31.03. bis 30.09., d.h. für 180 Tage. Er vergütet dem Verkäufer die noch zustehenden Zinsen für die Zeit vom 31.03. bis 15.07., d.h. für 106 Tage.
Berechnung der Stückzinsen:

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